Kohlenkirche - Zechenhaus: Georgschacht

Der Georgschacht ca 1930. Quelle: MEC-Stadthagen

Der Georgschacht

Der Georgschacht in Stadthagen gehörte zu den ältesten Bergbaugebieten Deutschlands. Zwischen 1899 und 1902 wurde der erste Schacht abgeteuft, der eine Tiefe von 250 m erreichte. Die Einweihung fand am 08.12.1902 durch Fürst Stephan Albrecht Georg zu Schaumburg-Lippe statt, nach welchem die Anlage Georgschacht benannt wurde.

Der Georgschacht wurde zur größten Schachtanlage in ganz Schaumburg und galt als Musterbeispiel für ein Kohlebergwerk. Er bot 3000 Bergleuten und weiteren Mitarbeitern einen sicheren Arbeitsplatz. Es entstanden immer mehr Gebäude auf dem 60 Morgen großen Zechengelände: eine Kokerei, ein Elektrizitätswerk, ein Wasserturm, ein Maschinenhaus, zwei Kesselhäuser, ein Zechenhaus, im Volksmund Kohlenkirche genannt, ein Umspannwerk, Werkstatthallen und eine Kohlenwäsche. Ein zweiter Schacht wurde 1925 mit einer Tiefe von 353 m abgeteuft.

Neues Konzept für den Georgschacht

Spätestens zu Beginn des 20. Jahrhunderts konnte die Ergiebigkeit im Schaumburger Land mit dem des Ruhrgebietes nicht mehr mithalten, wodurch die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben war. Deshalb setzte man auf den Gewinn der Nebenproduktion, wie Benzol für Motorentreibstoff, Ammoniak für Dünger und Sprengstoff, sowie Naphthalin, Pech und Teer für chemische Stoffe, damit sich der Kohlebau noch einige Jahrzehnte rentieren konnte. Insgesamt standen 69 Gebäude auf dem Gelände des Georgschachtes. Doch die wirtschaftliche Lage verschlechterte sich weiter und so beschloss der Aufsichtsrat der Preussag AG am 28. März 1960 den Betrieb für immer zu schließen.